Hallo Zusammen,
auf der Suche nach Antworten in den unendlichen Weiten des Internets bin ich auf dieser Seite gelandet und habe mich gleich angemeldet. Nennt mich einfach AnJa, der Name setzt sich aus den Initialen 2er wichtiger Menschen zusammen. Ich bin 39 Jahre alt, geschieden, aber in einer Partnerschaft und Mutter von zwei Jungs.
Was hat mich auf die Suche geschickt?
Das Wissen, dass irgendwas im Leben nicht mehr stimmt, Äußerungen des Partners, die mir Anlass zur Sorge geben, die Ungewissheit, wer eigentlich das "wirkliche" Problem hat und die verzweifelte Suche nach Gedanken und Ideen, im eigenen Wirrwarr weiter zu kommen.
Das klingt nun alles ziemlich durcheinander, daher möchte ich versuchen, die Suppe ein wenig zu klären...
Seit langem begleiten mich depressive Verstimmungen (von Depressionen möchte ich noch garnicht reden), deren Ursachen ich durchaus kenne. Ich bin daher gerade dabei, mit Hilfe eines Therapeuten, den Knoten zu lösen.
Was mir aber viel mehr Sorgen macht, ist mein Partner, der offensichtlich und auch so formuliert, tatsächlich an einer Depression leidet. Der sich aber nicht helfen lassen möchte. Er hatte bereits vor einigen Jahren eine tiefe Krise mit Suizidgedanken und ist damals beim Krisentherapeuten gelandet, der ihm ans Herz gelegt hat, er möge seine Vergangenheit unbedingt aufarbeiten, da er hier ganz viele Dinge mit sich herumtrage, die ständig angetriggert würden. Aber, was soll ich sagen, er will einfach nicht. Er drückt es so aus: "Ich habe meine Kindheit und Jugend erfolgreich verdrängt und kann mich nicht daran erinnern. Und das soll auch so bleiben. Ich will garnicht wissen, was da alles passiert ist." Wenn ich ehrlich bin, hört sich das für mich nach riesen Trauma an...
Unsere Beziehung ist belastet, die Beziehungen zu den Kindern auch und so geht es fort. Leider vermittelt er mir laufend eine große Uneinsichtigkeit und scheint zu meinen, dass alle auf ihn Rücksicht nehmen und alles so hinnehmen müssen, er aber nichts dazu beitragen muss, die Situation zu entspannen. Reden geht eigentlich nicht, weil er sich bei allem was ich sage, angegriffen fühlt. Er sei ja immer an allem schuld. Ich lese schon Bücher zur gewaltfreien Kommunikation, um so viel Dampf wie möglich aus solchen Situationen zu nehmen.
Da er sich selbst dann auch noch als Misanthrop bezeichnet, dem andere Menschen, außer die ihm wirklich Nahestehenden, absolut zuwider sind, ist es gleich nochmal schwerer, an ihn ranzukommen, da er sein eigenes Sein, so nehme ich es wahr, nicht als wichtig und wertvoll empfindet, man ihm dies wohl auch nicht vermitteln kann.
Sicher kennt ihr das, wenn man dann bei sich selbst auf die Suche geht und die Ursachen bei sich selbst sucht. Sprich, ich bin mir manchmal sehr unsicher, wer denn nun ernsthafte Probleme hat.
Tja, und wie gesagt, auf der Suche nach ein wenig Erleuchtung, bin ich hier gelandet. Um eventuell ein paar Tipps zu erhalten, wie man mit einer solchen Situation umgehen kann, was man besser lassen sollte usw.
Ich freue mich auf einen regen Austauch und schick euch liebe Grüße, AnJa